(Dieser Artikel ist kein Freibrief zur Selbstbehandlung!
Arthrose ist eine ernstzunehmende Erkrankung und es sollte ein Tierarzt hinzugezogen werden, der die Diagnose stellt und über Behandlungsmöglichkeiten aufklärt.)
Arthrose ist eine schmerzhafte degenerative Gelenkerkrankung, die durch Abbau- und Umbauprozesse des Knorpelgewebes und gelenknahen Knochengewebes gekennzeichnet ist. Bedingt werden diese Prozesse durch altersbedingten Verschleiß, Fehlstellungen, Traumata, Gelenkentzündung (Arthritis), Überbelastung und Stoffwechselstörungen (z.B. durch fehlerhafte Fütterung). Durch körpereigene Regeneration kommt es zu Knochenzubildungen am Gelenkknorpel, da der Körper versucht das Gelenk zu verstärken. Dadurch kann das Gelenk zunehmend versteifen und es kommt zu dem für Arthrose typischen "Einlaufen".
Die Arthrose ist ein Prozess, der sich über längere Zeit entwickelt und man merkt zu Anfang nichts. Im weiteren Verlauf fallen die Pferde durch einen steifen und /oder klammen Gang auf und sind in der Beweglichkeit des betreffenden Gelenks eingeschränkt. Im späteren Verlauf kommt es zu Lahmheit und dem typischen "Einlaufen".
Schulmedizinisch wird die Arthrose mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Medikamenten wie Kortison behandelt. Diese Medikamente haben allerdings den Nachteil, dass sie i.d.R. nicht zur Dauergabe geeignet sind, da sie die Organe, insbesondere Leber und Nieren, stark belasten und im schlimmsten Fall dauerhaft schädigen. Deshalb ist es durchaus sinnvoll sich mit alternativen Behandlungsmethoden auseinander zu setzen.
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Bei degenerativen Gelenkerkrankungen werden in der Phytotherapie vor allem Ingwer, Teufelskralle, Weidenrinde und Grünlippmuschel verwendet. Spezielle Kombipräparate werden ebenfalls genutzt.
Auch die Entgiftungsorgane wie Leber und Nieren mit Hilfe von beispielsweise Brennessel, Löwenzahn, Birke, Mariendistel und Artischocke werden unterstützt.
Ebenso wichtig wie eine artgerechte Fütterung ist ausreichend Bewegung. Nur wenn sich das Pferd viel im Schritt bewegt, kann Entzündungsflüssigkeit abtransportiert und die Gelenke ausreichend mit Blut und Nährstoffen versorgt werden.
Ingwer ( Zingiber officinale)
...ist der Menschheit schon sehr lange als Heilmittel gegen allerlei Beschwerden bekannt, doch den Durchbruch auch in der alternativen Behandlung von Pferden, schaffte er erst vor etwa einem Jahrzehnt als australische Wissenschaftler die entzündungshemmende Wirkung an Ratten belegten.
Ingwer wirkt vor allem entzündungshemmend und daraus folgend schmerzlindernd. So wird er vorrangig bei Gelenkentzündungen, Arthrose, Hufrollenentzündung, Hufrehe, Spat... angewendet.
Bestimmte Inhaltsstoffe (Gingerole und Shogaole) des Ingwers wirken wie die üblichen nichtsteroidalen Entzündungshemmer und bekämpfen so die Entzündung. Die schmerzlindernde Wirkung entsteht also in erster Linie durch die Bekämpfung der Ursache, nämlich der Entzündung.
Großer Vorteil des Ingwers liegt darin, dass er nur sehr wenige Nebenwirkungen zeigt, insbesondere im Vergleich zu den nichtsteroidalen Entzündungshemmern, die die Organe schon nach kurzer Zeit angreifen und somit nur sehr zeitlich begrenzt eingesetzt werden können.
Die Grünlippmuschel (Perna canaliculus)
...oder auch Grünschalmuschel genannt, ist ein wirksames Mittel zur Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen (z.B. Arthrose), kann aber auch wirksam zur Vorbeugung genutzt werden. Forscher entdeckten, dass die Ureinwohner Neuseelands (Maori), welche in Küstennähe siedeln, auch im hohen Alter an so gut wie keinen degenerativen Gelenkerkrankungen leiden. Bei der Ursachenforschung stieß man auf die Grünlippmuschel, die ein wichtiger Nahrungsbestandteil der Maori ist.
Die Grünlippmuschel enthält Mineralstoffe, Omega-3-Fettsäuren, Lipide, Vitamine, Aminosäuren und Glykosaminoglykane, welchen aufbauende, schmerzlindernde, entzündungshemmende, gelenkschmierende und knorpelschützende Eigenschaften zugeschrieben werden.
In einer 6-monatigen Untersuchung der tierärztlichen Fakultät der Uni München konnte festgestellt werden, dass bei einer täglichen Dosis von 6g Grünlippmuschel-Extrakt die Lahmheiten von Pferden mit degenerativen Gelenkerkrankungen (röntgenologisch darstellbar) deutlich zurück gingen. Einige Pferde waren sogar Lahmfrei.
Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)
...wächst hauptsächlich in der Kalahari-Wüste (Afrika) und wird dort traditionell als Heilpflanze eingesetzt. Durch ihre entzündungshemmenden, schmerzlindernden und knorpelschützenden Eigenschaften wird sie vornehmlich in der Behandlung degenerativer Gelenkerkrankungen eigesetzt. Wie bei vielen anderen Heilpflanzen tritt die Wirkung mit zeitlicher Verzögerung ein und sollte deshalb als Langzeittherapie angewendet werden.
Untersuchungen ergaben, dass die Wirkung der Teufelskralle durchaus mit der von Cortison und Phenylbutazon vergleichbar ist, allerdings ohne die entsprechenden Nebenwirkungen.
Ebenso unterstützt sie den Stoffwechsel und wird bei Leber-, Nieren- und Blasenleiden eingesetzt. Durch ihre sekretionsfördernden und Gebärmutterstimulierenden Eigenschaften sollte die Teufelskralle aber nicht bei bestehenden Magen-Darmschleimhautentzündungen/Magengeschwüren und in der Trächtigkeit eingesetzt werden.
Die Weidenrinde (Salicis cortex)
...ist eine der bekanntesten schmerzlindernden Heilpflanzen, welche schon vor Jahrhunderten zur Behandlung von Fieber, Entzündungen und Schmerzen eingesetzt wurde. Hauptwirkstoff ist das Salicin, welches sich in synthetischer Form (Acetylsalicylsäure) in zahlreichen Medikamenten (z.B. Aspirin) wieder findet. In der Phytotherapie wird sie vornehmlich bei fieberhaften Erkrankungen, rheumatischen Beschwerden und schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt. Zudem fördert sie die Harnsäureausscheidung. (Zu viel Harnsäure ist mitverantwortlich für Entzündungsreaktionen in den Gelenken.)
Quellen und weiterführende Links:
www.gesundheit.gv.at
www.vet-magazin.com
www.pferdefutter-beratung.de
www.gesund.co.at
www.vetmed.uni-muenchen.de
www.lohmann-information.com
www.tiermedizinportal.de
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