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10 Häufige Fehler in der Winterpflege von Pferden – und wie sie vermieden werden können

Die Winterzeit bringt besondere Herausforderungen für die Pferdepflege mit sich. Kälte, Nässe und reduzierte Bewegungsmöglichkeiten können schnell zu gesundheitlichen Problemen führen. Hier sind die zehn häufigsten Fehler in der Winterpflege und bewährte Maßnahmen, um sie zu vermeiden.

1. Zu dickes Eindecken

Eine zu warme Eindeckung kann dazu führen, dass Pferde unter der Decke schwitzen, was Hautirritationen und Erkältungen begünstigen kann. Nicht jedes Pferd benötigt eine Decke, insbesondere robuste Rassen, die an kühle Temperaturen gewöhnt sind.

 

Tipp: Die Temperatur unter der Decke sollte regelmäßig kontrolliert werden. Atmungsaktive Materialien sind besonders geeignet, um Feuchtigkeitsstau zu vermeiden.

2. Mangelnde Bewegung

Weniger Bewegung während der Wintermonate kann zu steifen Gelenken, Verdauungsproblemen und Übergewicht führen. Niedrige Temperaturen und ungemütliches Wetter erschweren oft die Motivation, das Pferd ausreichend zu bewegen.

 

Tipp: Regelmäßige Bewegungseinheiten sollten eingeplant werden. Auch Spaziergänge oder leichte Bodenarbeit können helfen, den Bewegungsapparat zu unterstützen.

3. Unzureichende Hufpflege

Nässe und Matsch in den Wintermonaten erhöhen das Risiko von Hufkrankheiten wie Strahlfäule. Schmutz und Bakterien setzen sich besonders leicht in den Hufen fest.

 

Tipp: Tägliches Auskratzen und Reinigen der Hufe ist essenziell. Pflegeprodukte, die antibakterielle Eigenschaften haben, unterstützen die Gesunderhaltung der Hufe.

4. Falsche Fütterung

Oft wird die Futtermenge im Winter erhöht, ohne den tatsächlichen Energiebedarf des Pferdes zu berücksichtigen. Bei unzureichender Bewegung führt dies schnell zu Übergewicht.

 

Tipp: Die Futterration sollte an den Aktivitätslevel des Pferdes angepasst werden. Hochwertige Ergänzungsfuttermittel und Kräutermischungen können die Ernährung sinnvoll ergänzen.

5. Zu geringe Wasseraufnahme

Pferde trinken in der kalten Jahreszeit oft weniger, was das Risiko von Koliken und Dehydrierung erhöht. Kaltes Wasser wird von vielen Pferden gemieden.

 

Tipp: Das Wasser sollte regelmäßig auf eine angenehme Temperatur gebracht werden, um die Trinkfreude zu steigern. Auch das Verhindern des Einfrierens ist wichtig.

6. Vernachlässigung von Fellwechsel-Prozessen

Auch während der Wintermonate kann es zu Problemen mit dem Fellwechsel kommen, insbesondere bei älteren Pferden oder solchen mit gesundheitlichen Einschränkungen.

 

Tipp: Ergänzungsfuttermittel mit Kräutern und vitalstoffreichen Zutaten unterstützen den Stoffwechsel und den Fellwechsel. Regelmäßiges Bürsten fördert die Hautdurchblutung und unterstützt den natürlichen Haarwechsel.

7. Fehlender Schutz vor Wind und Wetter

Nicht alle Offenställe oder Weiden bieten ausreichenden Schutz vor Wind, Regen und Schnee. Langanhaltende Zugluft kann die Gesundheit der Pferde beeinträchtigen.

 

Tipp: Es sollte ein wind- und wettergeschützter Unterstand zur Verfügung stehen, in dem Pferde sich bei Bedarf zurückziehen können.

8. Zu wenig Tageslicht

Die reduzierte Tageslichtmenge im Winter beeinflusst den Hormonhaushalt von Pferden und kann sich negativ auf das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Besonders Pferde in Boxenhaltung sind hiervon betroffen.

 

Tipp: Ein täglicher Auslauf im Freien sorgt für ausreichend Licht und verbessert die Stimmung.

9. Unzureichende Fellpflege

Winterfell neigt dazu, Schmutz und Schweiß zu binden, was Hautprobleme fördern kann. Eine mangelnde Fellpflege kann zudem die Durchblutung beeinträchtigen.

 

Tipp: Regelmäßiges Bürsten entfernt Schmutz und lose Haare, fördert die Hautgesundheit und sorgt für ein glänzendes Fell.

10. Vernachlässigung der Atemwege

Kalte, trockene Luft sowie schlechte Luftqualität im Stall können die Atemwege belasten. Pferde mit empfindlichen Atemwegen sind besonders gefährdet.

 

Tipp: Kräutermischungen zur Unterstützung der Atemwege, wie spezielle Hustenkräuter, können vorbeugend wirken. Zudem ist regelmäßiges Lüften im Stall wichtig, um eine gute Luftqualität sicherzustellen

Mit der richtigen Vorbereitung und angepassten Pflegeroutinen lassen sich viele Winterprobleme vermeiden, sodass Pferde gesund und vital durch die kalte Jahreszeit kommen.

Besonders wichtig ist es, die individuellen Bedürfnisse jedes Pferdes zu berücksichtigen. Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, Haltung und Rasse spielen eine entscheidende Rolle dabei, welche Maßnahmen im Winter notwendig sind. Ein älteres Pferd benötigt möglicherweise mehr Unterstützung beim Fellwechsel oder zusätzliche Gelenkpflege, während robuste Rassen mit minimalem Aufwand auskommen.

Letztlich zahlt sich eine sorgfältige und bewusste Winterpflege nicht nur in der kalten Jahreszeit aus. Pferde, die gut durch den Winter kommen, starten vitaler und widerstandsfähiger in das Frühjahr. Wer kontinuierlich auf die Gesundheit seines Pferdes achtet und frühzeitig auf Veränderungen reagiert, legt den Grundstein für ein langes, gesundes und glückliches Pferdeleben – unabhängig von der Jahreszeit.