Fenchel

(Foeniculum vulgare)

 

Traditionelle Verwendung: schleimlösend, blähungswidrig

 

Fenchel ist nicht nur als Gewürz in der Küche beliebt. Die Pflanze enthält ätherische Öle, Flavonoide, Vitamine und Mineralstoffe, die verschiedene positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben können.

 

Eine der bekanntesten Heilwirkungen von Fenchel ist seine verdauungsfördernde Eigenschaft. Fencheltee wird häufig bei Magenbeschwerden, Blähungen und Verdauungsproblemen eingesetzt. Die ätherischen Öle im Fenchel können Krämpfe im Verdauungstrakt lindern und die Produktion von Verdauungssäften anregen.

 

Darüber hinaus wird Fenchel auch für seine entzündungshemmenden und schleimlösenden Eigenschaften geschätzt. Fenchel kann bei Erkältungen und Husten helfen, indem es dazu beiträgt, Schleim zu lösen und die Atemwege zu beruhigen. Der hohe Gehalt an Antioxidantien stärkt zudem das Immunsystem.

 

Flohsamen

 

Flohsamen, auch bekannt als Psyllium, sind kleine Samen der Pflanze Plantago ovata, die seit langem für ihre vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt werden. Die Hauptkomponente der Flohsamen ist lösliche Ballaststoffe, die eine entscheidende Rolle bei der Förderung der Darmgesundheit spielen.

 

Die Heilwirkung von Flohsamen erstreckt sich hauptsächlich auf den Verdauungstrakt. Durch die Aufnahme von Wasser quellen die Samen auf und bilden eine gelartige Masse, die die Darmbewegungen fördert. Dies kann bei Verstopfung helfen, indem der Stuhl auf natürliche Weise erweicht wird und so die Darmtätigkeit erleichtert.

 

Darüber hinaus können Flohsamen auch dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel zu stabilisieren. Die löslichen Ballaststoffe verlangsamen die Aufnahme von Glukose, was besonders für Pferde mit Insulinresistenz von Vorteil ist. Zudem unterstützen sie die Senkung des Cholesterinspiegels im Blut, indem sie Gallensäuren binden und deren Ausscheidung fördern.

 

 

Flohsamen werden auch in verschiedenen Detox-Programmen eingesetzt, um den Körper von Giftstoffen zu befreien. Durch die Förderung einer gesunden Verdauung und die Unterstützung der Ausscheidung von Abfallstoffen kann diese Pflanze einen positiven Beitrag zur Gesundheit des gesamten Organismus leisten.

 

Frauenmantel

Traditionelle Verwendung:  

  • zusammenziehend, blutreinigend, juckreizmildernd
  • Magen-Darmbeschwerden, Hauterkrankungen, Bindegewebsschwäche, leichter Durchfall, bei Stoffwechselstörungen
  • zur Geburtserleichterung, fördert die Heilung der Geburtswege > kann tragenden Stuten 2 Wochen vor bis 3 Wochen nach dem Geburtstermin gefüttert werden  

  

 

Ginkgo

(ginkgo biloba)

 

Traditionelle Verwendung: gefäßerweiternd, durchblutungsfördernd, membranstabilisierend, Radikalfänger > bei Hufrehe, Hufrollenentzündung, bei alten Pferden, Stoffwechselerkrankungen

 

Goldrute

(Solidago virgaurea)

 

Traditionelle Verwendung: Nieren reinigend, entzündungshemmend

 

Die Goldrute, wissenschaftlich Solidago genannt, ist eine Pflanze, die in der traditionellen Medizin aufgrund ihrer vielfältigen heilenden Eigenschaften geschätzt wird. Die Pflanze enthält eine Fülle von bioaktiven Verbindungen, darunter Flavonoide, ätherische Öle und Saponine, die für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften bekannt sind.

 

Eine der herausragenden heilenden Wirkungen der Goldrute ist ihre harntreibende Eigenschaft. Sie wird oft zur Unterstützung der Nieren- und Blasengesundheit eingesetzt, da sie dazu beitragen kann, überschüssige Flüssigkeiten aus dem Körper zu eliminieren. Dieser Effekt kann besonders bei Menschen mit Harnwegsproblemen oder leichten Nierenproblemen vorteilhaft sein.

 

 

Darüber hinaus wird der Goldrute auch eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben. Sie kann bei der Linderung von Entzündungen im Körper behilflich sein, was sie zu einer potenziell unterstützenden Maßnahme bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen macht.

 

Grüner Tee

(Camellia sinensis)

 

Traditionelle Verwendung: Stärkung des Herz-Kreislaufsystems, Stärkung des Immunsystems, entzündungshemmend

 

Grüner Tee wird seit Jahrhunderten wegen seiner vielfältigen gesundheitlichen Vorteile geschätzt. Diese erstaunliche Tasse Tee enthält eine Fülle von Antioxidantien, insbesondere Katechine, die als starke natürliche Verbindungen gelten. Diese Katechine, insbesondere Epigallocatechingallat (EGCG), sind für viele der gesundheitsfördernden Eigenschaften von grünem Tee verantwortlich.

 

Eine der bemerkenswertesten Heilwirkungen von grünem Tee ist seine positive Auswirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Studien legen nahe, dass der regelmäßige Konsum von grünem Tee das Risiko von Herzkrankheiten und Schlaganfällen reduzieren kann. Die Antioxidantien im grünen Tee helfen, die Blutgefäße zu schützen, den Cholesterinspiegel zu senken und den Blutdruck zu regulieren.

 

Grüner Tee kann auch dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und Entzündungen im Körper zu reduzieren. Die entzündungshemmenden Eigenschaften von grünem Tee können bei der Vorbeugung von verschiedenen Krankheiten und Gesundheitsproblemen eine Rolle spielen.

 

Des Weiteren wird grünem Tee eine positive Wirkung auf den Stoffwechsel zugeschrieben. Einige Studien deuten darauf hin, dass die in grünem Tee enthaltenen Katechine den Fettstoffwechsel anregen können, was wiederum beim Gewichtsmanagement unterstützend wirken könnte.

 

Grünlippmuschel

(Perna canaliculus)

 

Traditionelle Verwendung: kann fütterungsbedingten Mangelerscheinungen, die Gelenke, Sehnen und den gesamten Bewegungsapparat negativ beeinflussen, entgegenwirken

 

Die Grünlippmuschel oder auch Grünschalmuschel genannt, ist ein Mittel zur Behandlung von degenerativen Gelenkerkrankungen (z.B. Arthrose), wird aber auch zur Vorbeugung genutzt. Forscher entdeckten, dass die Ureinwohner Neuseelands (Maori), welche in Küstennähe siedeln, auch im hohen Alter an so gut wie keinen degenerativen Gelenkerkrankungen leiden. Bei der Ursachenforschung stieß man auf die Grünlippmuschel, die ein wichtiger Nahrungsbestandteil der Maori ist. 

Die Grünlippmuschel enthält Mineralstoffe, Omega-3-Fettsäuren, Lipide, Vitamine, Aminosäuren und Glykosaminoglykane, welchen aufbauende, schmerzlindernde, entzündungshemmende, gelenkschmierende und knorpelschützende Eigenschaften zugeschrieben werden. 

 

In einer 6-monatigen Studie der tierärztlichen Fakultät der Uni München konnte festgestellt werden, dass bei einer täglichen Dosis von 6g Grünlippmuschel-Extrakt die Lahmheiten von Pferden mit degenerativen Gelenkerkrankungen (röntgenologisch darstellbar) deutlich zurück gingen. Einige Pferde waren sogar Lahmheitsfrei.

 

 

Hagebutte

(Rosa canina)

 

Traditionelle Verwendung: Stärkung des Immunsystems, bei einem erhöhten Bedarf an Vitamin C

 

Die Hagebutte, die Frucht der Wildrose, erfreut sich nicht nur aufgrund ihres köstlichen Geschmacks großer Beliebtheit, sondern wird auch wegen ihrer vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Diese kleinen roten Früchte sind reich an Vitamin C, Vitamin A, B-Vitaminen, Eisen, Kalzium und Antioxidantien.

 

Eine der herausragenden Heilwirkungen der Hagebutte ist ihre Unterstützung des Immunsystems durch das hohe Vitamin-C-Gehalt. Vitamin C ist bekannt für seine Rolle bei der Stärkung der Abwehrkräfte und dem Schutz vor Erkältungen und anderen Infektionen. Darüber hinaus trägt es zur Kollagenbildung bei, was wichtig für die Gesundheit von Haut, Zähnen und Bindegewebe ist.

 

Die Antioxidantien in Hagebutten helfen, freie Radikale im Körper zu neutralisieren, was den Alterungsprozess verlangsamen und das Risiko von chronischen Krankheiten verringern kann. Die entzündungshemmenden Eigenschaften der Hagebutte können zudem bei verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, wie Arthritis, lindernd wirken.

 

 

Die enthaltenen B-Vitamine, Eisen und Kalzium unterstützen die Blutbildung und stärken das Skelett. Das Eisen ist besonders wichtig für die Vorbeugung von Eisenmangelanämie, während Kalzium die Knochengesundheit fördert.

 

Himbeerblätter

(Rubus idaeus)

 

Traditionelle Verwendung: blutreinigend, entzündungshemmend, schmerzlindernd

 

Himbeerblätter werden seit langem in der Volksmedizin für ihre potenziellen heilenden Eigenschaften geschätzt. Hier sind einige der möglichen gesundheitlichen Vorteile von Himbeerblättern:

 

Frauenheilkunde: Himbeerblätter gelten als besonders vorteilhaft für Frauen, insbesondere während der Schwangerschaft. Sie werden traditionell eingesetzt, um die Gebärmutter zu stärken und die Muskulatur des Beckenbodens zu unterstützen. Dies kann dazu beitragen, Wehen während der Geburt zu erleichtern und den Geburtsprozess zu fördern. 

 

Vitamine und Mineralstoffe: Himbeerblätter enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, darunter Vitamine (wie Vitamin C, Vitamin A und Vitamin E) sowie Mineralstoffe wie Kalzium, Eisen und Magnesium. Diese Elemente spielen eine entscheidende Rolle für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden.

 

Antioxidative Eigenschaften: Die Blätter der Himbeerpflanze sind reich an Antioxidantien, die dazu beitragen können, schädliche freie Radikale im Körper zu neutralisieren. Dies wiederum kann vor vorzeitigem Altern schützen und das Risiko für bestimmte Krankheiten reduzieren.

 

Verdauungsfördernd: Himbeerblätter können auch eine beruhigende Wirkung auf den Magen haben und die Verdauung fördern. Der Tee aus Himbeerblättern wird manchmal bei Magenbeschwerden und Verdauungsproblemen eingesetzt.

 

Hopfen

(Humulus lupulus)

 

Traditionelle Verwendung: beruhigend, bei Angstzuständen

 

Ingwer

(Zingiber officinale)

 

Traditionelle Verwendung: entzündungshemmend

 

Ingwer ist der Menschheit schon sehr lange als Heilmittel gegen allerlei Beschwerden bekannt, doch den Durchbruch auch in der alternativen Behandlung von Pferden, schaffte er erst vor etwa einem Jahrzehnt als australische Wissenschaftler die entzündungshemmende Wirkung an Ratten belegten. 

Ingwer wirkt vor allem entzündungshemmend und daraus folgend schmerzlindernd. So wird er vorrangig bei Gelenkentzündungen, Arthrose, Hufrolle, Hufrehe, Spat… angewendet. 

Hierbei wirkt er ganz klassisch wie die Schulmedizin. Bestimmte Inhaltsstoffe (Gingerole und Shogaole) des Ingwers wirken wie die üblichen nichtsteroidalen Entzündungshemmer und bekämpfen so effektiv die Entzündung. Die schmerzlindernde Wirkung entsteht also in erster Linie durch die Bekämpfung der Ursache, nämlich der Entzündung. 

Großer Vorteil des Ingwers liegt darin, dass er nur sehr wenige Nebenwirkungen zeigt, insbesondere im Vergleich zu den nichtsteroidalen Entzündungshemmern, die die Organe schon nach kurzer Zeit angreifen und somit nur sehr zeitlich begrenzt eingesetzt werden können. 

Nebenwirkungen des Ingwers können in erster Linie Speiseröhren- und Magenschleimhaut-entzündungen sein, deshalb sollte Ingwer immer in eingeweichten Heucobs oder im Mash verfüttert werden, um die reizende Wirkung der Scharfstoffe zu mildern. 

Jeder Pferdebesitzer, der Ingwer anwenden möchte, ob nur kurzfristig als Notfallmedizin oder als Langzeittherapie, sollte die Problematik ausführlich mit seinem Tierarzt besprechen und die Risiken abwägen. 

Bei der Anwendung von Ingwer als alternative Behandlungsmethode ist vor allem der Gingerolgehalt zu beachten. Dieser sollte mindestens 2% betragen und mit der Hochdruckflüssigchromatografie (HPLC) ermittelt worden sein, damit der Ingwer auch als Entzündungshemmer eingesetzt werden kann. Afrikanischer Ingwer bewies sich als beste Wahl. Weiterhin sollte immer getrockneter Ingwer verwendet werden, da frischer Ingwer bis zu 85% Wasser enthält und die zu fütternden Mengen entsprechend nach oben korrigiert werden müssten, um eine entzündungshemmende Wirkung zu erzielen.

 

 

 

 

 


Quellen:

Dr. Stefan Brosig "Ingwer, Meerrettich und Süßholz in der Pferdefütterung"

Walter Salomon "Naturheilkunde für Pferde"

Hans-Peter Karp "Gesunde Pferdefütterung"

Ingolf Bender, Tina Maria Ritter "Praxishandbuch Pferdegesundheit"

Ingolf Beder, Tina Maria Ritter "Futter-Lexikon Pferde"

Kaja Kreiselmeier "Pferde gesund und vital durch Heilkräuter"

Cornelia Wittek "Von Apfelessig bis Teebaumöl"

Siegrid Hirsch & Felix Grünberger "Die Kräuter in meinem Garten"

Meyer, Coenen, Vervuert "Pferdefütterung"

Peter Hoffmann "Lexikon der Arzneipflanzen" 

Dr. Christina Fritz "Pferde fit füttern"

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